Bewegungsanalyse

Für eine genaue Beurteilung der biomechanischen Bewegung eines Pferdes kann ein Slow Motion Video über Imbalancen und Überbelastungen detaillierte Informationen liefern. 

Ziel der Bewegungsanalyse ist es, möglichst viele auswertbare Daten über das individuelle Bewegungsmuster eines Pferdes zu ermitteln und daraus ein passendes Optimierungskonzept für das Pferd zu entwickeln.

Warum „dynamische“ Bewegungsanalyse?

Die Dynamic Motion Analysis arbeitet gezielt mit einer dynamischen Kameraführung.

Die Kamera wird auf einem 3 Achsen-Gim-Ball mit kardanischer Aufhängung installiert. Mit dieser Bildstabilisierung werden die Erschütterungen und Schwankungen  der dynamischen Kameraposition ausgeglichen. Eine schwebende Kameraperspektive ist das Ergebnis.

Durch die hohe Anzahl an gefilmten Schritten in immer gleichem Abstand zum Pferd entsteht reichlich Datenmaterial, das später relevant ausgewertet werden kann. Die Perspektive sowohl aus dorsaler und plantarer als auch aus lateraler Sicht geben ein komplettes und biomechanisch natürliches Bild der Lokomotion und Fußung. Die Kombination der verschieden Perspektiven führen zu eindeutigen Informationsergebnissen.

Wie funktioniert die konventionelle Bewegungsanalyse?

Die bisherigen Untersuchungen im Bereich der kinematographischen Bewegungsanalysen arbeiten mit Kameras, die statisch an einer Stelle positioniert werden, und das Pferd entweder seitlich zur Kamera oder frontal auf die Kamera zu läuft. Dabei sind die Abstände zum Huf bis auf wenige einzelne Fußungssequenzen sehr groß und schlecht überprüfbar. Die nur geringe Anzahl an überprüfbaren Frames sind nicht ausreichend, um eine klare Aussage über das individuelle Bewegungsmuster und über vorhandene Fußungsimbalancen zu treffen .

Was kann die Bewegungsanalyse auf dem Laufband?

Andere Studien lösen dieses Problem mit einer Versuchsanordnung am Laufband. Die Fußung des Pferdes wird auf einem Laufband mit einem statischem Kamerawinkel aufgenommen. Die Laufbandstudien selbst sehen das unnatürliche Laufen auf einer sich künstlich bewegenden Fläche als problematisch.

Die gut zum standardisierenden Parameter, Kameraposition, Geschwindigkeit und Licht, sprechen für diese Methode.

Aber leider ist die Lokomotion auf einer sich künstlich bewegenden Fläche unphysiologisch. Die Beine werden vom Laufband mechanisch nachhinten gezogen, ohne dass das Pferd sein Gewicht über das Bein Stemmen muss. Beim natürlichen Stemmen werden die Sehnen und Bänder gedehnt, so dass sich die distalen Gelenkspalten gut öffnen. Das Laufen auf dem Laufband bedeutet eine Mehrbelastung der Gelenke. (siehe Grafik)

Die von uns gesichteten Dissertationen weisen explizit darauf hin,das die Ergebnisse aus dieser künstlichen Bewegungsform kritisch zu bewerten ist.